
Verzweifelt und zynisch haben Jean Floressas Des Esseintes, magenkranker Adelsspross mit Hang zum Spleen, und Francois, abgehalfterter Professor für Literatur mit Vorliebe für junge Studentinnen, mit der Welt abgeschlossen. Die Protagonisten aus Joris-Karl Huysmans Dekadenzroman „Gegen den Strich“ (1884) und Michel Houellebecqs Skandalroman „Unterwerfung“ (2015) sitzen beide an reich gedeckter Tafel und doch verzehren sie sich nach etwas, das ihren Hunger nach Sinn stillt. Während der eine dabei den radikalen Rückzug aus der Gesellschaft zelebriert, sieht sich der andere einem fundamentalen Systemwandel unter dem Vorzeichen des politischen Islam gegenüber. Ein europäisches Menü in zwei Zeiten und fünf Gängen.
Da das Publikum mit den Schauspielern an einer langen Tafel sitzt und hinter jeder Längsseite nur jeweils eine weitere Reihe bestuhlt wird, kann der Abend gewisserrmassen im geschlossenen Speisezimmer des des Esseintes. Somit ist er für unbestuhlte Räume oder Hallen oder auf einer größeren Bühne hinter dem eisernen Vorhang geeignet. Der Raum fasst etwa 70 Besucher.
Regie Philipp Preuss
Bühne Ramallah Aubrecht
Musik Kornelius Heidebrecht
Video Konny Keller
Es spielt das Ensemble des Theater an der Ruhr und Gäste. (2 Damen, 5 Herren)
Premiere am 27. Februar 2020 im Theater an der Ruhr
Trailer
Gesamtaufzeichnung
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Pressestimmen
Durch die Ironie blitzt immer wieder – und das sind grandiose schauspielerische Leistungen – sehr viel Ernst hervor. (…)
Große Regieleistungen, die es hier von Philipp Preuss gibt, aber ich möchte das Hauptaugenmerk hier wirklich mal auf die Schauspieler legen: Wie die da zum Teil wirklich Zentimeter vor dem Publikum agieren und ihre Rollen behaupten, sie überdrehen, überspitzen aber immer wieder auch zu ihrem Kern zurückfinden – das ist einfach nur großartig. (…) Es ist ein Fest der Schauspieler. (…) Bisher einer der Höhepunkte der Theatersaison.
WDR 3 Mosaik, Stefan Keim
Neu und frappierend an dem Mülheimer Abend ist die Rahmung durch den „seltsamen“ Text (…) von Joris-Karl Huysmans. So kostbar und fremd er zunächst anmutet, macht er nicht zuletzt eines deutlich: Am Grund des sogenannten Weltschmerzes und der so einfallsreich illuminierten Verzweiflung der beiden (…) Herren schimmert die geschickt camouflierte Furcht vor dem Ende des Patriarchats.
Süddeutsche Zeitung, Martin Krumbholz
Dieser Kontrapunkt von Exzess und Erschöpfung funktioniert gerade zu Beginn des Stücks prächtig, was vor allem am kongenialen Spiel der Hauptdarsteller liegt: Felix Römer turnt herrlich spleenig zwischen Verzweiflung und Maximalexaltation herum, während Petra von der Beek in ikonographischer Reminiszenz an Houellebecq selbst in Jeans-Kluft und Parka den saturierten Gegenpart gibt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Benjamin Loy
Eine großartige Houellebecq-Parodie der Schauspielerin Petra von der Beek. (…) Ein Theaterbesuch vom Sternekoch.
WAZ, Britta Heidemann
Weitere Presse
In Aktualisierung
Technical Reader
Konditionen und Preise
Reisende Personen: 17
Richtwert für den Gesamtpreis:
Bis 200 km Anreise: 6500.- Euro
(Projekt- und entfernungsabhängig kann für die technische Mannschaft, in Einzelfällen auch für das Ensemble eine Übernachtung notwendig werden.)
Bis 500 km Anreise (zzgl. Hotelkosten für eine Nacht): 8500.- Euro
Ab 500 km Anreise (zzgl. Hotelkosten für 2 Nächte): 9850.- Euro