Premiere der Uraufführung am 30. Oktober 2921

Nein, keine Stunde Null, die illusionäre, die Uhr tickte weiter, zumindest die historische, von Neuanfang konnte keine Rede sein.
Als Schlafwagenschaffner fährt der junge Deutschamerikaner Leopold Kessler durch das Deutschland der Nachkriegszeit, vorbei an verwüsteten Ortschaften und Landschaften voller Tristesse. Er heiratet in die Familie des Direktors seines Bahnunternehmens ein und befindet sich plötzlich mitten unter ehemaligen Nazis, Gruppierungen von Werwölfen, die nicht hinnehmen wollen, dass der Krieg verloren war. Das Virus lebt fort.
Der Abend verzahnt Lars von Triers Filme „Europa“, „Epidemic“ und Charlotte Beradts Textsammlung „Das Dritte Reich des Traums“ zu einer albtraumhaften Befragung unserer Gegenwart. Geschichte als Fiktion, Fiktion als Geschichte, Nazis und die Pest als ewige Wiedergänger. Eine Zugfahrt in unsere Vergangenheit der Zukunft der Vergangenheit. Eine theatrale Hypnose.
„Du willst aufwachen, um dich vom Wahnbild Europas zu befreien. Aber das ist nicht möglich.“
Regie: Phillip Preuss
Bühne: Ramallah Aubrecht
Kostüme: Eva Karborath
Musik: Cornelius Heidebrecht
Video: Konny Keller
Es spielen das Ensemble des Theaters an der Ruhr und Gäste. (3 Damen, 7 Herren)
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Pressestimmen
„Gerade in diesen Augenblicken, in denen sich die Noir-Erzählung für die im wahrsten Sinne alltäglichen Träume des Dritten Reichs öffnet, geht die Analogie von Epidemie und Ideologie perfekt auf. In ihnen offenbaren sich Linien, die von den 1930ger Jahren über von Triers illusionsloses Porträt der Stunde Null, die nur Lüge und Leugnung war, zu unserer pandemischen Gegenwart führen. Preuss‘ Theater der Trance gebiert so luzide Träume, aus denen es allerdings kein Erwachen mehr gibt.„
Sascha Westphal, Nachtkritik
„Dass alles mit allem zusammenhängt, die Exzesse des Finanzkapitalismus mit dem Erstarken des Rechtspopulismus und der Ausbreitung von Covid 19, dass der pandemische Schrecken die Gespenster des Faschismus an die Ober- und Bildflächen treibt, dass die globale Verunsicherung die Ideologiegläubigkeit beflügelt und Krisenzeiten das Unbewußte ans Tageslicht bringen – die Inszenierung „Europa oder die Träume des Dritten Reichs“ findet viele Bilder dafür.„
Jens Dirksen, WAZ
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